FAQ
Hier finden Sie Antworten auf einige häufig gestellte Fragen zur Psychotherapie
Bin ich hier richtig?
Es ist gut und wichtig, sich über das Thema Psychotherapie und Beratung richtig zu informieren, auch schon im Vorfeld. Das ermöglicht schnelle Hilfe selbst in alltäglichen Krisen, erweitertet die persönlichen Ressourcen, den eigenen Handlungsspielraum und die Souveränität.
Ob eine Psychotherapie, eine Beratung, eine Supervision oder ein Coaching für sich selbst oder oder andere notwendig ist, lässt sich schnell feststellen. In einem persönlichen Gespräch oder Clearing kann dann nach einer passenden Lösung für die aktuelle Situation gesucht werden.
Wenn meine Leistungen den individuellen Bedarf nicht abdecken, stelle ich gerne mein Fachwissen und meine Erfahrung zur Verfügung um Sie zu unterstützen. So gebe ich selbstverständlich Hinweise und Informationen zu alternativen Angeboten anderer Fachstellen oder empfehle qualifizierte Kollegen anderer Fachrichtungen.
Wie lange dauert eine Therapie Sitzung?
Eine Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten.
Wie bekommt man einen Termin bei einem Therapeuten?
Einen Termin bei Therapeut*innen darf man auch ohne ärztliche Überweisung einfach selbst vereinbaren. Dafür melden Sie sich am besten telefonisch oder per Email direkt in meiner Praxis. Da ich mich häufig in laufenden Sitzungen befinde, sprechen Sie mir bitte unter Angabe Ihres Anliegens und einer Rückrufnummer auf den Anrufbeantworter und ich melde mich bei Ihnen zurück.
Adressen anderer Therapeut/Innen gibt es u.a bei der Kassenärztlichen Vereinigung, den Psychotherapeutenkammern und bei Suchmaschinen wie therapie.de.
Was passiert bei einem ersten Gespräch ?
Das erste Gespräch kann je nach Fachrichtung sehr unterschiedlich aussehen. Manche Therapeut/innen werden erst einmal aufmerksam zuhören und die Patient/innen frei berichten lassen. Andere werden gezielter strukturierende Fragen nach Symptomatik, Auslöser und Therapiemotivation stellen. In einem ersten Gespräch sollte es zudem immer Raum für die Fragen der Patient/innen geben. Mein Anliegen in den ersten Sitzungen ist es zu verstehen wie und woran wir gemeinsam arbeiten möchten und eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung mit Ihnen zu beginnen. Es bietet sich an über die Wünsche, Ziele und den zeitlichen Rahmen der gemeinsamen Arbeit zu sprechen und alle anfallenden Fragen zu stellen.
Was ist tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ?
Psychotherapie ist die „Behandlung von der Seele“. Das heißt, sie ist eine Krankenbehandlung, die an der Seele, dem Verhalten und dem Erleben des leidenden Menschen ansetzt.
Sie ist eine wissenschaftlich gefundene Form einer kontrollierten menschlichen Beziehung. Die Behandlung geschieht mit verschiedenen psychologischen Methoden, im Gegensatz etwa zu einer medikamentösen Behandlung. Im Rahmen der Psychotherapie werden jeweils die spezifischen Bedingungen bereitgestellt, um die Verminderung von seelischem und körperlichem Leiden zu ermöglichen.
Doch nicht jeder Austausch über psychische Schwierigkeiten ist schon eine Psychotherapie. Im Alltag werden oft Gespräche über berufliche, partnerschaftliche, soziale oder emotionale Probleme geführt. Sei es mit Partnern, Angehörigen, Freunden oder Kollegen. Es wäre nicht richtig, all diesen Gesprächen eine therapeutische Bedeutung zuzusprechen.
In der Psychotherapie geht es also um einen geplanten und bewussten Prozess, dem wissenschaftlich anerkannte Theorien und klinische Erfahrungen zugrunde liegen. Sie darf nur von Personen angewandt werden, die eine qualifizierte Ausbildung absolviert haben und eine entsprechende behördliche Anerkennung besitzen.
Wann ist eine Psychotherapie ratsam?
Für den Gedanken, eine Psychotherapie in Erwägung zu ziehen kann es viele, völlig unterschiedliche Gründe geben: Vom scheinbar unüberwindbaren Schicksalsschlag oder einer Lebenskrise bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten oder gar dauerhaften, schweren psychischen Störungen. Gleichzeitig tun sich viele Betroffene mit der Entscheidung, jetzt eine Psychotherapie zu beginnen, anfangs recht schwer, denn bei seelischen Problemen gibt es keine allgemein gültigen oder klar messbaren Grenzwerte, wie z.B bei körperlichen Beschwerden, bei dessen Auftreten oder Überschreiten ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Wie kann man psychologische Beratung von Psychotherapie abgrenzen? Sowohl für KlientInnen ist diese Unterscheidung wichtig, als auch für die innere Haltung von TherapeutInnen.
Psychologische Beratung ist stärker lösungsorientiert und kann bei umgrenzten, nicht-pathologischen Problemen (z.B. Erziehungsberatung, Konfliktmanagement, Scheidungsbegleitung etc.) eingesetzt werden. Aufklärung, Psychoedukation (Vermittlung von Wissen über psychische Vorgänge) und eine direktivere Vorgehensweise werden hier eingesetzt.
Psychotherapie umfasst einen kontinuierlichen, längerfristigen Prozess und zielt auf eine Veränderung von tieferliegenden Persönlichkeitseigenschaften, psychischen Prozessen oder krankheitswertigen Symptomen ab. Gerade tiefenpsychologische Verfahren gehen hier aufdeckend (d.h. Zusammenhänge mit der eigenen Biografie erkennen lernen) und vor allem non-direktiv vor (d.h. den Inputs des Klienten folgend, keine festgelegten Abläufe). Es geht weniger darum KlientInnen aufzuklären (auch wenn Psychoedukation einfließen kann), sondern ihnen auf einer erlebensorientierten Basis zu mehr Verständnis über sich selbst zu verhelfen und innere Muster und Erlebensweisen zu verändern. Die Arbeit mit der therapeutische Beziehung ist Teil davon.
Für uns als TherapeutInnen ist es wichtig ein klares Bild von unserer Rolle und Vorgehensweise in diesen sich überschneidenden, aber unterschiedlichen Interventionsformen internalisiert zu haben. Nur so können wir zu Beginn einer Behandlung mit den KlientInnen festlegen welche Art von Intervention indiziert ist und darüber aufklären, was der Klient erwarten kann. Eine unklare Haltung der Therapeutin in Bezug auf diesen Punkt der eigenen Arbeit sowie ein Wechsel von einer Form zur anderen während der Arbeit mit einer Klientin führt meist zu Orientierungsproblemen und Schwierigkeiten im Prozess, da die Linie fehlt.
Benötige ich eine Psychotherapie?
Allein die Tatsache, dass sich jemand überhaupt diese Frage stellt, kann schon ein Hinweis darauf sein, dass ein belastendes Problem besteht oder die seelischen Nöte immer größer werden.
Oft wird dieser Gedanken- und Entscheidungsprozess dann von eigenen Ängsten und Unsicherheiten begleitet und wurde deshalb bisher immer wieder vertagt. Die häufigsten Ängste bestehen dabei aus Scham vor den Vorurteilen anderer bzw. dass andere denken könnten, man sei „verrückt“, wenn man einen Psychotherapeuten zur Unterstützung aufsucht. Dazu kommt, dass manche -insbesondere depressive Menschen- dazu neigen, sich selbst die Schuld für ihren Zustand zu geben und mit dem Gefühl persönlich versagt zu haben, verbinden.
Solche Ängste sind einerseits gut nachvollziehbar und dennoch meist unbegründet. So weist doch der Gang zum Therapeuten eher auf einen fürsorglichen Umgang mit seiner seelischen Gesundheit hin - ebenso wie der Arztbesuch zum Wohle des Körpers.
Wer also von seelischen Belastungen oder Problemen geplagt wird und diese nicht selbst bewältigen kann, der sollte -genau wie bei körperlichen Erkrankungen auch- professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Insbesondere wenn sich die psychische Störung schon über einen längeren Zeitraum erstreckt oder sich gar mehr und mehr verschlimmert.
Eine Psychotherapie kann ratsam sein, wenn der Betroffene z.B.
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sich mit seinen persönlichen Lebensumständen, Problemen und Sorgen überfordert fühlt,
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wenn sich Konzentrationsstörungen einstellen oder
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wenn Störungen des gewohnten Gedankenflusses bemerkt werden,
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wenn das Gefühl entsteht, die alltäglichen Lebensaufgaben (Schule, Studium, Beruf, Haushalt, Familie) nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen zu können,
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wenn alle bisherigen Selbsthilfeversuche erfolglos geblieben sind,
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wenn der Leidensdruck steigt und evtl. auch Selbstmordgedanken auftauchen,
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wenn Alkoholprobleme bestehen oder andere Suchtmittel konsumiert werden,
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wenn leidvolle Ängste oder Depressionen schon längere Zeit bestehen,
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wenn körperliche Beschwerden (z.B. Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen o.ä.) bestehen, aber keine körperlichen Ursachen festgestellt werden konnten,
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u.v.m.
Für den Betroffenen selbst wie auch für seine Angehörigen sind oft nur solche oder ähnliche Leidensbilder sichtbar. Als psychische Erkrankungen sind sie für den Laien nur schwer zu erkennen und können unbehandelt leicht eine negative Eigendynamik entwickeln. Weitere Gesundheitsprobleme könnten zusätzlich ausgelöst werden und so die Problemsituation weiter zuspitzen.
Abschließende Worte an alle, die Angst oder Sorgen vor einem Therapie Gespräch haben?
Psychotherapeut*innen wissen, dass vor dem ersten Gespräch Aufregung, Scham oder sogar Angst auftreten können. Sie werden darum bemüht sein, diese Gefühle aufzufangen und eine sichere Atmosphäre zu schaffen.